Darkness in El Dorado Controversy - Archived Document


Internet Source: Greenpeace, September 29, 2000
Source URL (Archive.org): http://www.soc.uu.se/mapuche/mapuint/AAA04.html

Grausige Menschenversuche der US-Atombehörde in Venezuela

Im Rahmen ihrer Forschungsarbeit für die US-Atomkontrollkommission haben Wissenschaftler in den 60er Jahren tausende südamerikanische Indianer mit Masern infiziert und ihr Sterben protokolliert, um so Erkenntnisse über die möglichen Folgen eines Atomschlags zu erhalten. Die Wissenschaftler benutzten einen infektiösen Masern-Impfstoff, um die Epidemie auszulösen.

Diese Enthüllung in dem Buch "Darkness in El Dorado" von dem Journalisten Patrick Tierney werden nach den Veröffentlichungstermin nächsten Monat die Welt der Wissenschaft erschüttern, so Professor Terry Turner von der Cornell University. "Der Vorfall ist wegen seiner Größenordnung, der Auswirkungen und der Kriminalität ohne Vergleich in der gesamten Geschichte der Anthropologie", sagte Turner, der das Buchmanuskript gelesen hat. Demnach starben bei den Versuchen von James Neel Hunderte, vielleicht sogar Tausende aus dem Volk de Yanomami in Venezuela. Die beteiligten Mediziner verweigerten auf Neels Anweisungen den Kranken und Sterbenden jegliche medizinische Hilfe.

Nach Ansicht Turners wollte Neel - "wie Josef Mengele" - nebenbei verschiedene kontroverse eugenische Theorien erforschen. Neel suchte ein Gen für "Führungskraft", das seinen männlichen Trägern, von Weibchen umschwärmt, einen selektiven Vorteil bietet. Anders als im "mittelmäßigen Massenerbgut der modernen Gesellschaften" vermutete Neel im Erbgut der isoliert lebenden Yanomani dieses Gen noch im Reinzustand.

Der US-amerikanische Anthropologenverband AAA will in einer öffentlichen Sitzung im November Stellung zu den schockierenden Fakten nehmen. James Neel ist zwar im Februar gestorben, aber seine Mitarbeiter, einige davon geachtete Autoren humanbiologischer Standardwerke, wurden zu der Sitzung eingeladen.